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Den Garten fit für den Winter machen

Den Garten fit für den Winter machen

Im Herbst gibt es im Garten noch viel zu tun. Wenn der Boden schön feucht ist, können heimische Sträucher und Bäume gepflanzt, Nüsse, Äpfel und Quitten geerntet sowie Blumenzwiebeln gesteckt werden. „Wir sollten aber bei der ganzen Gartenarbeit auch an unsere tierischen Mitbewohner wie Wildbienen, Vögel und Amphibien denken“, sagt Mathias Krisch, Vorsitzender des NABU Bochum. „Nicht jeder Pflanzenstängel muss abgeschnitten werden. Zum Beispiel dienen Distel- und Königskerzenstängel Wildbienen als Überwinterungsquartier. Zudem bieten die Samenstände verblühter Stauden vielen Gartenvögeln Nahrung im Winter.“

Während Igel vor allem Gestrüpp, angehäufte Äste, Stroh- und Reisighaufen lieben, bevorzugen Amphibien und manche Insekten Trockenmauern und Steinhaufen. Entsprechende Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Wildbienen und andere Insekten können die Wohnungsnot dieser Tierarten ebenfalls lindern. „Dabei muss ein naturnah gestalteter Garten auch keinesfalls unaufgeräumt aussehen. Das Laub kann auf den Wegen zusammengefegt sein und stehengelassene Pflanzenstängel können im Winter durchaus ein attraktives Bild bieten“, so Krisch.

Ein naturnaher Garten hilft Wildbienen, Vögeln und Igeln – Maßnahmen gegen das Insektensterben und für mehr Artenvielfalt vor der Haustür

Mit einem naturnahen Garten kann jeder in seinem Umfeld selbst etwas gegen negative Trends wie den Insektenschwund und den Verlust der Artenvielfalt unternehmen. „Dabei helfen auch heimische Sträucher, Bäume und Wildblumen“, sagt Mathias Krisch. Durch die Evolution haben sich unsere Tierarten und die heimischen Sträucher einander angepasst. Die Früchte der Vogelkirsche werden zum Beispiel von 48 Vogelarten gefressen. Auch für viele Schmetterlingsarten sind heimische Gehölze sehr wichtig. Beispielsweise leben die Raupen des Zitronenfalters auf Kreuzdorn oder Faulbaum und die des Baumweißlings werden auf Apfel, Schlehe oder Weißdorn satt. Als Wildsträucher für den naturnahen Garten empfiehlt der NABU Bochum unter anderem Brombeere, Roten Hartriegel, Schwarzen Holunder, Kornelkirsche, Vogelbeere und Wildrose. Bei Wildblumen eignen sich Arten wie Schafgarbe, Margerite, Weiße Lichtnelke, Wiesenglockenblume, Kriechender Günsel und Rotklee. Und wer jetzt im Herbst Blumenzwiebeln in den Boden stecken möchte, der sollte auch auf geeignete Wildformen typischer Frühlingsblumen wie Märzenbecher und Blausterne zurückgreifen.

Der Herbst ist auch eine gute Zeit, um kleine Teiche anzulegen. Die Wasserflächen sind wichtig und ein Anziehungspunkt für zahlreiche Insektenarten, Frösche und Molche, die von dem Wasser abhängig sind. Bei sorgfältiger Planung und artenreicher Bepflanzung kann es schon bald vor schillernden Libellen und bunten Wasserkäfern nur so wimmeln.

Diese Grafik zeigt, wo sich Winterquartiere im Garten befinden.

Weitere Tipps zum naturnahen Gärtnern im Herbst:

  • abgeblühte Blütenstände als Winterquartier für Insekten sowie als Futter für Vögel stehen lassen
  • Reisig und Laubhaufen für Igel und Co aufschichten
  • Bäume und Sträucher pflanzen für Vögel und Insekten
  • Wildformen von Blumenzwiebeln für Insekten stecken
  • Trockensteinmauern und Steinhaufen für Amphibien, Eidechsen u.a. Tiere anlegen
  • Wasserflächen für Libellen u.a. Tiere anlegen
  • Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten bauen und aufhängen