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11.000 Wissenschaftler erklären Klima-Notfall

Mehr als 11.000 Wissenschaftler aus 153 Ländern warnen in einer gemeinsamen Erklärung vor einem weltweiten Klima-Notfall. „Wissenschaftler haben die moralische Verpflichtung, die Menschheit eindeutig vor einer katastrophalen Bedrohung zu warnen und zu sagen, wie sie ist.“ Wenn sich das menschliche Verhalten beim Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen  nicht grundlegend und anhaltend verändere, sei „unsägliches menschliches Leid“ nicht mehr zu verhindern, heißt es in dieser Erklärung im Fachjournal BioScience.

Kurz vor der Weltklimakonferenz verweisen diese Experten darauf, dass alle Bestrebungen bisher zu keinem ausreichenden Ergebnis geführt haben. Der Klimawandel sei längst da und er beschleunige sich sich rascher als viele Wissenschaftler erwartet hätten. Im Pariser Abkommen hatten sich fast alle Staaten der Welt das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, um katastrophale Folgen wie Hitzewellen und Dürren, extreme Regenfälle und den Anstieg der Meeresspiegel zu begrenzen. Während 28 EU-Staaten sowie  sieben weitere Länder zumindest mit ihren Zielvorgaben auf Kurs lägen werden vier Nationen aufgelistet, die zusammen mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausgase ausstoßen: China, Indien, die USA und Russland. China, das bevölkerungsreichste Land der Erde, sei für mehr als ein Viertel der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich (27 %), danach die USA (13 %), die mittlerweile auch offiziell das Pariser Abkommen gekündigt haben, Indien (7 %), sowie Russland (5 %), das noch gar keine Pläne eingereicht habe.

Foto von Foto-Rabe auf Pixabay

„Sogar wenn alle freiwilligen Klima-Zusagen voll umgesetzt werden, erreichen sie nur die Hälfte dessen, was notwendig ist, um die Beschleunigung des Klimawandels im nächsten Jahrzehnt zu begrenzen.“ Robert Watson, Co-Autor

Die Wissenschaftler fordern Veränderungen vor allem in sechs Bereichen:

  • Umstieg auf erneuerbare Energien
  • Reduzierung des Ausstoßes von Stoffen wie Methan und Ruß
  • besserer Schutz von Ökosystemen wie Wäldern und Mooren
  • Konsum von mehr pflanzlichen und weniger tierischen Produkten
  • nachhaltige Veränderung der Weltwirtschaft
  • Eindämmung des Anwachsens der Weltbevölkerung.

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