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Spektakuläre Ordensbänder auf der Obstwiese in Eppendorf
Wenn man derzeit über die Streuobstwiese in Eppendorf läuft, sieht man nicht allzu viele Schmetterlinge: Große Ochsenaugen (Maniola jurtina), die über den Rasen gaukeln, mal ein Tagpfauenauge (Inachis io) an den Brombeeren, Kleine Kohlweißlinge (Pieris rapae), die die Wiese kreuzen. Im Blühstreifen nebenan, den der Landwirt im angrenzenden Acker angelegt hat, kann man außerdem regelmäßig C-Falter (Polygonia c-album), Admiral (Vanessa atalanta) und den Braunkolbigen Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris) finden. Auch die Gammaeule (Autographa gamma) findet man hier, ein Nachtfalter, der auch tagsüber fliegt.
Rotes Ordensband (Catocala nupta)
Oft nicht so bekannt ist, wie viel am selben Ort nachts los ist! Bis zu 90 % der Schmetterlingsarten fliegen nämlich erst nach Sonnenuntergang. Tagsüber bekommt man sie so gut wie nie zu Gesicht. Daher drehten Armin Jagel und Mathias Krisch am 17. Juli, mit Stirnlampen ausgerüstet, Runde für Runde über die Obstwiese, um zu schauen, welche Nachtfalter man bei uns finden kann. Schon am Nachmittag hatten sie einen Köder (Gemisch aus Apfelmus, Zucker und Rotwein) auf die Stämme der Apfelbäume aufgetragen.
Und die Überraschung war groß: Etwa 30 verschiedene Arten saßen am Köder: kleine, große, einfarbige, bunte, scheue, unaufgeregte, unauffällige, aber auch sehr prachtvolle. Besondere Aufregung rief dabei das spektakuläre Rote Ordensband (Catocala nupta) hervor, das beim ersten Rundgang dramaturgisch perfekt am letzten Baum saß. Es wird etwa 8 cm groß und zeigte seine auffällig roten Hinterflügel. Kaum kleiner betraten an diesem Abend aber auch zwei Exemplare des Schwarzen Ordensbandes (Mormo maura) die Bühne. Ihre Hinterflügel sind nur schwarz gefärbt, aber deswegen kaum weniger eindrucksvoll. Sie sind auch deswegen bemerkenswert, weil es sich eigentlich um Falter handelt, die Auenlebensräume bevorzugen, ein Bach oder Fluss in der Nähe der Obstwiese aber weit und breit nicht existiert. Das Schwarze Ordensband steht landesweit auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Nordrhein-Westfalens (RL 3, gefährdet).
30 Nachtfalterarten in nur einer Nacht, das lässt sich doch wohl sehen! Die Bedingungen waren gut für die Tiere: schwül, warm, bedeckter Himmel. Insgesamt war das aber natürlich nur ein Bruchteil von dem, was möglich ist. Wenn man Untersuchungen über eine längere Zeit durchführt und außerdem noch mit Licht- und Pheromonfallen arbeitet, kann man sehr viel mehr finden. Armin Jagel praktiziert das nun seit 11 Monaten auf der Obstwiese an der Schattbachstraße in Laer und hat mittlerweile 296 Schmetterlingsarten nachweisen können, davon 280 Nachtfalter!
(Bericht: Armin Jagel und Mathias Krisch; Fotos: Armin Jagel)
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Ein informativer Artikel über die Streuobstwiese in Eppendorf erschien Anfang April in der WAZ, leider nur im Lokalteil von Wattenscheid. Deshalb an dieser Stelle der Hinweis auf diesen Artikel: Streuobstwiese in Eppendorf als idealer Öko-Lebensraum und vielen…
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