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Der Frühling kommt schneller als gedacht

Noch sind die Tage kurz und die Nächte kalt. Aber schon an diesem Wochenende konnte man über Bochum die ersten Kranichformationen am Himmel ‚gen Nordost ziehen sehen. Auch Krokus, Winterlinge, Schneeglöckchen und Kornelkirche blühen bereits. Vögel beginnen mit ihren Reviergesängen und suchen nach geeigneten Nistplätzen. Das ist die richtige Zeit um sowohl für Vögel als auch für andere Tiere Nistmöglichkeiten zu schaffen.

Star am Nistkasten, Foto: Frank Hecker

„Selbst erfahrene Vogelfreunde kennen oft nur wenige Nisthilfen, zumeist sind das die gängigen Meisenkästen“, so Christian Chwallek vom NABU NRW. Dabei sei die Bandbreite wesentlich größer: Neben den Nistkästen für Blau-, Kohl-, Tannen- und Sumpfmeise können beispielsweise auch spezielle Nistkästen für den Kleiber gebaut werden. Kleiber gehören zu den lautesten Sängern, fallen uns aber zumeist durch ihr melodiöses Pfeifen oder bei ihrem Lauf an Baumstämmen herab auf. Sie freuen sich über Kästen mit besonders großem Innenraum. Dort hinein bringen sie Rindenstücke und große Blätter.

Garten- und Waldbaumläufer benötigen Kästen, die eigentlich größere Schalen mit seitlichen Einschlupfschlitzen sind. Der Baum bildet hier die Rückseite“, ergänzt Jonas Brüggeshemke vom Fachausschuss Ornithologie im NABU NRW. „Darüber hinaus können Nischenkästen für Halbhöhlenbrüter wie Grauschnäpper, Garten- und Hausrotschwanz sowie die Bachstelze gebaut werden. Mauersegler, jene begnadeten, wendigen Flieger, die von Anfang Mai bis Anfang August durch unsere Straßenschluchten kurven, können durch Nistkästen unterstützt werden, die möglichst zu mehreren an höheren Gebäuden angebracht werden“, zählt Brüggeshemke weitere Nisthilfen auf. Auch für den Zaunkönig gebe es eine spezielle Nisthöhle, die mit etwas Geschick an der Werkbank gebastelt werden kann. Und natürlich ließen sich auch große Nistkästen für Turmfalke, Schleiereule und Co. bauen.

Doch nicht nur Vögel, auch Fledermäuse und Insekten nehmen Nisthilfen gerne an. Für Insekten sind diese leicht gebaut: Ein mit Bohrlöchern versehenes Stück Holz wird an einer sonnigen, windgeschützten Stelle im Garten aufgehangen und schon finden dort Bienen und Wespen ein Zuhause. Fledermauskästen benötigen etwas mehr Aufwand, können jedoch mehrere Jahre von den Tieren bewohnt werden. Wer es selber nicht mehr schafft Nisthilfen zu bauen, der kann auf ein breites Angebot im Naturversand zurückgreifen. Chwallek: „Allerdings sind voll ausgebuchte Nisthilfen nur dann zu erwarten, wenn es im Umfeld entsprechend Nahrung gibt. Egal ob Meise, Hummel oder Zwergfledermaus – sie alle freuen sich deshalb sehr über naturnahe Gärten.“

In den nächsten Wochen fällt auch der Startschuss für die alljährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern. Damit Molche, Springfrösche und Erdkröten ihre Laichgewässer wieder möglichst gefahrlos erreichen können, laufen die Vorbereitungen für die große Amphibienwanderung schon auf Hochtouren. Es gilt wieder Schutzzäune entlang von Straßen instand zu setzen, aufzustellen und zu betreuen. Neben dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum baut und betreut auch die Hochschulgruppe „Amphibien“ der RUB an verschiedenen Stellen in Bochum Schutzzäune. Helfende Hände sind da willkommen.

Wer bei der Rettung wandernder Amphibien mitmachen möchte oder auch bei privaten Aktionen in gefährdenden Straßenabschnitten Unterstützung benötigt, wende sich bitte an vorstand@NABU-Bochum.de oder an das Grünflächenamt der Stadt Bochum unter 0234 9101628.

Anleitungen zum Bau geeigneter Nisthilfen gibt es unter: www.nabu.de.

Käufliche Nistkästen bietet auch der NABU-Shop an: www.nabu-shop.de.