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Neue Europäische Rote Liste der Schmetterlinge

Die Gefährdungslage für Schmetterlinge in Europa nimmt immer stärker zu. Das ist das Ergebnis der neuen European Red List of Butterflies 2025. Die aktuelle Studie zeigt, dass sich die Situation seit 2010 deutlich verschlechtert hat. Und sie benennt auch die Hauptursachen für diese Entwicklung:  Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft und Klimawandel.

Insgesamt 501 Schmetterlingsarten leben in Europa, davon wurden 442 in dieser neuen Roten Liste bewertet, eben die Arten, die in Europa schon sehr lange leben. Der Madeira-Kohlweißling (Pieris wollastoni) wird mittlerweile als ausgestorben eingestuft. Von den verbleibenden 441 Schmetterlingsarten werden 65 Arten (14,7 %) als bedroht bewertet, 6 Arten (1,4 %) sogar als vom Aussterben bedroht (CR), z. B. Pseudochazara cingovskii (Nordmazedonien), Coenonympha phryne (Osteuropa/Südsibirien) und Polyommatus humedasae (Italien). 35 Arten (7,9 %) sind demnach stark gefährdet (EN), 24 Arten (5,4 %) gefährdet (VU) und 60 Arten (13,6 %) werden als potenziell gefährdet (NT) eingeschätzt.

„Damit stehen inzwischen 28,3 % aller europäischen Schmetterlinge auf der Kippe. Fast jede dritte Art ist bereits bedroht oder zeigt deutliche Bestandsrückgänge.“

Neben dieser Zunahme der Gefährdungslage ist der Bestand bei mehr als der Hälfte aller europäischen Schmetterlingsarten rückläufig.

Informationsquellen:

Europäische Kommission: Generaldirektion Umwelt, Van Swaay, C., Warren, M., Ellis, S., Clay, J. et al., Europäische Rote Liste der Schmetterlinge , Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2025, https://data.europa.eu/doi/10.2779/935927 (dort auch Download der aktuellen Studie in englischer Sprache möglich)

Artensterben.de: Neue Rote Liste 2025: Gefährdung europäischer Schmetterlinge hat sich seit 2010 enorm verschärft, kurze Zusammenfassung auch auf Instagram

Rote-Liste-Zentrum.de: Tagfalter (Lepidoptera: Papilionoidea & Hesperioidea)

Stern.de: Diese Schmetterlingsarten sind weiter gefährdet – auch durch uns