Am Sonntag den 03. August.2014 fand unter der fachkundigen Leitung von Wulf Jaedicke eine Schmetterlingswanderung auf dem Tippelsberg in Bochum statt.
Nach einer kurzen Einführung machte sich die Gruppe auf den Weg, in der großen Erwartung den ersehnten Schwalbenschwanz auf dem Gipfel beobachten zu können. Bevor dieser jedoch erreicht wurde, führte die Exkursion zu verschiedenen Wiesen und Waldrandlagen, an denen jeweils standorttypische Arten nachgewiesen werden konnten. Stark vertreten war im Bereich der Wiesen unter anderem die Familie der Bläulinge, die in großer Anzahl am Hornklee (Nektarpflanze der Bläulinge) beobachtet werden konnten. Zur eindeutigen Bestimmung wurde ein Exemplar mit dem Kescher eingefangen und untersucht. Wie sich anschließend herausstellte handelte es sich hierbei um ein Weibchen des Hauhechel-Bläulings.
Mehrmals an diesem Tag konnte das Sechsfleck-Widderchen, auch „Blutströpfchen“ genannt, betrachtet werden. Obwohl diese Art zu den Nachtfaltern gehört, ist sie dennoch am Tage sehr aktiv. Allerdings konnten auch „echte“ Nachtfalter erblickt werden: Zum einen der Graszünsler, der aufgrund der Trittbewegung der Gruppe aufgeschreckt wurde, sowie zum anderen der leider bereits verstorbene Gelbspanner.
Auf dem Schmetterlingsflieder, der für die Tiere eine reichhaltige Nektarquelle darstellt, fanden sich viele Exemplare zur Nahrungsaufnahme ein. Besonders häufig waren hierbei die Admirale sowie der Kleine Fuchs anzutreffen.
Auf der weiteren Route konnte zudem ein Federgeistchen, sowie ein Vertreter der Dickkopffalter erblickt werden. Desweiteren sorgte eine zufällig entdeckte Zebraspinne (Wespenspinne) aufgrund ihres Aussehens und ihrer Größe für ein beachtliches Aufsehen.
Ein Teil der Gruppe machte sich anschließend auf die Suche nach dem „Waldbrettspiel“ und schlug hierfür einen „gebüschreicheren“ Weg ein, da diese Art vorwiegend an Waldrändern vorkommt. Da die männlichen Tiere stark ortsgebunden sind und immer wieder an ihren gleichen Platz zurückkehren, konnte dieses glücklicherweise an der Stelle gesehen werden, an welcher es schon einige Tage zuvor von Herrn Jaedicke entdeckt wurde.
Während der Wanderung wurden die Teilnehmer fast die ganze Zeit von dem Großen Ochsenauge, eine weitverbreitete Art aus der Gruppe der Edelfalter, begleitet. Mit diesem zusammen, ging es anschließend auf den Gipfel des Tippelsberges, auf dem zur Freude aller Beteiligten bereits nach kurzer Zeit gleich zwei Exemplare des Schwalbenschwanzes erblickt werden konnten. Nach einer intensiven Beobachtung, einem regen Austausch und zahlreichen Fotos des begehrten Falters, war der Höhepunkt der Exkursion erreicht. Glücklich über den außergewöhnlichen „Fund“ verabschiedeten sich die Teilnehmer und traten nach einem äußerst lehrreichen Nachmittag den Heimweg an.