Eine vom NABU beauftragte Umfrage belegt, dass sich eine große Mehrheit der Deutschen eine neue Förderpolitik in der Landwirtschaft mit den Schwerpunkten auf umweltfreundicher Produktion und tierfreundlicher Viehhaltung wünscht.

Deutschlands Bürger wünschen sich eine neue Förderpolitik für die Landwirtschaft. Dies zeigt eine aktuell vom NABU beim Meinungsforschungsinstitut forsa in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage. Demnach unterstützen nur neun Prozent der Befragten die derzeitige EU-Politik, wonach Landwirte überwiegend pauschal Gelder erhalten: Je größer ein Betrieb, desto mehr Förderung bekommen sie. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (78 Prozent) hingegen würde ein System bevorzugen, das Fördergelder an die Erbringung konkreter gesellschaftlicher Leistungen koppelt, beispielsweise für den Umweltschutz.
„Jahrzehntelang hat die EU eine Politik des „Immer mehr und immer größer“ vorangetrieben. Mit gravierenden Folgen: Höfe sterben, Arten verschwinden in rasantem Tempo aus unserer Landschaft und der Agrarsektor tut viel zu wenig für den Klimaschutz“, kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Das Ergebnis der NABU-Umfrage sei ein klarer Appell an Landwirtschaftsminister Schmidt und Agrarkommissar Hogan. „Die Bundesbürger wollen eine radikale Reform, hin zu mehr Verantwortung, aber auch gezielter Unterstützung für die Landwirtschaft im Bereich Natur und Umwelt“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Zu den Anstrengungen, für die Landwirte Geld erhalten sollten, haben die Bundesbürger klare Vorstellungen. Die überwiegende Mehrheit (93 Prozent) wünscht sich, dass Landwirte Geld für eine umweltfreundliche Produktion (93 Prozent) und tierfreundliche Viehhaltung (91 Prozent) erhalten sollten. Nur eine Minderheit meint dies über Maßnahmen, die Exportchancen verbessern (45 Prozent) oder eine günstige Produktion gewährleisten (31 Prozent). Damit wendet sich die Mehrheit der Bundesbürger auch gegen die Forderung von Landwirtschaftsminister Schmidt, den Export von Agrarprodukten künftig stärker fördern zu wollen.
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