Es ist vollbracht, berichtet Markus Althaus: Beim 15. DDA-Birdrace haben wir die 5.000-Euro-Schallmauer bei den Spenden durchbrochen. Auch wenn das Rennen selbst zwischen der ersten Art (Rotkehlchen, 04.30 Uhr) und der letzten Art (Waldkauz, 23 Uhr) eine arge Plackerei war, haben wir doch immerhin 91 Vogelarten entdeckt.
Insgesamt hatten sich 347 Teams aus allen 16 Bundesländern angemeldet. Nachdem Luxemburg in diesem Jahr erstmals offiziell als Teilnehmer zugelassen war, fand sich jedoch offenbar kein Team. Anders im Ruhrpott, wo sage und schreibe zehn Teams in sieben Städten/Kreisen ins Rennen gingen. Besonders erfreulich: Bochum war mit drei Teams die Birdrace-Hochburg des Reviers. Wir landeten mit unseren 91 Arten dabei nach derzeitigem Stand auf Platz 2 der Ruhrpott-Wertung.
Doch zurück zum Spendenrennen. Unser Ergebnis ist gigantisch: Wir haben unser Rekordergebnis aus dem Vorjahr noch einmal um fast 290 Euro auf sage und schreibe 5.001 Euro steigern können. Vielen, vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben.
Siehe auch Beitrag zu Birdrace. und birdrace.dda-web.de/hintergrund.

DDA-Birdrace 2018: Mühsal und Lohn.
91 Arten und neuer Spendenrekord.
Ein nahezu wolkenloser Tag mit reichlich Sonnenstunden und schwachem Wind waren die äußeren Bedingungen beim 15. bundesweiten Birdrace des Dachverbands Deutscher Avifaunisten. Die Vorbedingungen haben uns ein schweres Rennen erwarten lassen, was auch eingetroffen ist. Einmal mehr zeigte sich auch, wie schwer es ist, so manche „Allerweltsart“ in Bochum noch zu bekommen. Dank der grandiosen Unterstützung unserer Spender konnten wir dennoch unser hervorragendes Vorjahresergebnis noch einmal deutlich steigern: 5.001 Euro hatten wir am Ende für das Projekt Ornitho eingespielt. Wie es uns im Detail ergangen ist, folgt hier zum Nachlesen:
4.30 Uhr: Sevinghausen, Kemnader See (1), Weitmarer Holz.
Um 4.30 Uhr treffen wir uns in Sevinghausen, wo wir den Steinkauz als Zielart haben. Nach knapp einer halben Stunde fliegt stattdessen eine Schleiereule mit Beute das Gehöft an. Den Steinkauz bekommen wir dort nicht, wir müssen also abends noch einmal wiederkommen. Immerhin entdecken wir ein Braunkehlchen, das das einzige des ganzen Tages bleiben wird. Unser nächster Haltepunkt ist das Nordufer des Kemnader Sees, das wir um 6.30 Uhr erreichen. Unsere Hoffnung auf Limikolen erfüllt sich: Flussregenpfeifer und Flussuferläufer sind zu beobachten und kurz bevor wir weiterziehen, entdecken wir noch unerwartet einen Gartenrotschwanz. Da sich das Weitmarer Holz, Bochums größtes zusammenhängendes Waldgebiet, im vergangenen Jahr als guter Ort entpuppt hat, machen wir dort weiter. Auf dem Weg dorthin haken wir noch im Ruhrtal die Feldlerche ab. Im Weitmarer Holz selbst kommen die erhofften Arten Hohltaube, Mittelspecht und Waldbaumläufer auf die Liste.
Fußweg: 4,0 km
Fahrstrecke: 26,5 km
8.15 Uhr: Bochum-Weitmar, Wassergewinnung Stiepel.
Vom Weitmarer Holz geht es zu einer Stelle in Weitmar, an der Haubenmeisen nisten. Zugleich können wir von dort wie erwartet den Wanderfalken abhaken. Auf direktem Weg geht es von dort in die Wassergewinnung Stiepel. Dort verbringen wir einige Zeit, mit Erfolg: Silberreiher, Rostgans, Bruchwasserläufer, Wasserralle, Rotmilan, Sperber, Habicht, Neuntöter, Teichrohrsänger und Baumpieper kommen unter anderem auf die Liste. Gegen 11 Uhr verlassen wir das Gebiet und treffen dabei unsere Konkurrenten von „Geographen birden anders!“
Fußweg: 3,1 km
Fahrstrecke: 12,2 km
11.00 Uhr: Ölbach-Klärteiche, Lottental und Vosskuhlenbusch.
Von der Wassergewinnung fahren wir zu den Ölbach-Klärteichen. Den Kemnader See, auf dem der Freizeittrubel mittlerweile in vollem Gange ist, lassen wir außen vor. Die Ölbachteiche, deren Ufer mittlerweile so stark zugewachsen sind, dass man kaum noch etwas von den Wasserflächen sieht, bringen uns jedoch leider gar nichts. Danach geht es ins Lottental. Dort sehen wir um 12.40 Uhr den Uhu, genauer: einen Altvogel, der aus der Höhle lugt. Dann geht es mit einigen Zielarten im Gepäck in den Vosskuhlenbusch. Dort erwischt uns jedoch der Mittagsdämon mit aller macht. Nichts gelingt uns, einzig ein Kernbeißer zeigt sich kurz bevor wir weiterziehen.
Fußweg: 4,7 km
Fahrstrecke: 9,2 km
14.00: Haus Laer, Bochum-Laer, Zentraldeponie Kornharpen, Hauptfriedhof.
Um wieder etwas Bewegung in die Sache zu bringen, nehmen wir uns jetzt einiger verlässlicher Kandidaten an. Von der Ausgleichsfläche in Bochum-Laer schauen wir in Richtung Haus Heven und haken die erwarteten Mehlschwalben ab. In Bochum-Laer suchen wir eine der wenigen halbwegs verlässlichen Stellen für Türkentauben auf, die wir – versorgt mit frischen Kaltgetränken der örtlichen Trinkhalle – erneut recht schnell finden. Außerdem sehen wir um 15 Uhr (!) die ersten Mauersegler des Tages. An der nahegelegenen Zentraldeponie Kornharpen entdecken wir kurz nach unserer Ankunft die erwarteten Bluthänflinge. So kann es gleich weiter zum Hauptfriedhof gehen, zu dem wir unter anderem fahren, weil wir immer noch keinen Gimpel haben. Den bekommen wir auch dort nicht, dafür aber Tannenmeise und Wintergoldhähnchen.
Fußweg: 3,6 km
Fahrstrecke: 10,6 km
16.00: Kemnader See (2), Kalwes, Haus Kemnade.
Vom Hauptfriedhof geht es zurück zum Kemnader See, wo immer noch sehr viel Trubel ist. Immerhin kommt dort die Tafelente auf die Liste. Da uns immer noch Gimpel und Turmfalke fehlen beschließen wir, den Kalwes aufzusuchen, da beide Arten dort zu bekommen sind. Nach einigem Suchen und Warten entdecken wir sie auch. Die bebuschten Hangflächen scannen wir noch auf andere, womöglich unerwartete Arten. Und siehe da, wir hören um 18.30 Uhr den ersten und einzigen Fitis des Tages. Als wir gerade ins Auto steigen wollen, zieht dann auch noch eine Rohrweihe durch – ein gelungener Abstecher also. Da wir immer noch keine Wacholderdrossel haben, fahren seit Jahren zum ersten Mal wieder zum Haus Kemnade, wo diese Art in den vergangenen Wochen immer wieder einmal über Ornitho gemeldet wurde. Als wir dort sind, finden wir allerdings keine. Dafür hören wir einen Kuckuck, den ersten seit 2009.
Fußweg: 2,8 km
Fahrstrecke: 22,1 km
19.15: Brockhauser Straße (2), Wassergewinnung Stiepel (2), Kemnader See (3).
Auf dem Weg zu unserer abendlichen Runde in der Wassergewinnung Stiepel halten wir noch einmal kurz an der Brockhauser Straße. Dort ist eine Blänke, an der wir in den Vorjahren mehrfach Thunbergschafstelzen hatten – diesmal leider nicht. Zurück in der Wassergewinnung sehen wir zum zweiten Mal das Team „Geographen birden anders!“, das im Sturmschritt das Gebiet durchmisst. Wir bekommen dort kurz vor 20 Uhr einen Rotschenkel, den ersten überhaupt bei einem Birdrace in Bochum, sehen erneut den Bruchwasserläufer und entdecken um 20.20 Uhr endlich ein paar Uferschwalben. Der dritte Besuch am Kemnader See bringt nichts, zumal die Kiesinsel wieder einmal von zeltenden Anglern belagert wird.
Fußweg: 1,8 km
Fahrstrecke: 12,2 km
21.15: Sevinghausen, Stiepel.
Zum Schluss stehen noch zwei Eulen auf dem Programm: der zweite Versuch beim Steinkauz und der erste für den Waldkauz. Zunächst geht es also zurück nach Sevinghausen, wo uns zum dritten Mal das Team „Geographen birden anders!“ begegnet. Wir tauschen uns kurz über den Stand aus und gehen dann zum Gehöft. Dort warten wir bis etwa 22.15 Uhr, bevor wir aufgeben und nach Stiepel zu einer uns bekannten Waldkauzstelle fahren. Auch hier ist noch etwas Arbeit vonnöten, um 23 Uhr ruft er aber einmal. Mit 91 Arten beenden wir das diesjährige Birdrace.
Fußweg: 2,0 km
Fahrstrecke: 29,8 km
Fazit.
Mit 91 Arten haben wir beim 15. Birdrace exakt so viele (oder so wenig) Arten entdeckt wie beim ersten Birdrace im Jahr 2004 und liegen nah an unserem langjärigen Mittel von 92 Arten. Für den Sieg in der Spendenwertung genügten beim ersten Mal 1.001 Euro, damit wäre man aktuell nicht mehr unter den ersten Drei gelandet. Und was mit 41 Teams begann, ist heute bei 347 Teams angelangt. Kurz: Das DDA-Birdrace ist ein großer Erfolg und macht auch im 15. Jahr immer noch großen Spaß. Kommendes Jahr sind wir wieder dabei. Versprochen!
Zurückgelegte Strecken.
Fußweg: 22,0 km
Fahrstrecke: 122,6 km
Ruhrpott-Wertung.
In diese inoffizielle Artenwertung kamen diesmal zehn Teams, unter denen wir den zweiten Platz erreicht haben:
1. Platz: Buteo1Do (Dortmund, 102 Arten)
2. Platz: TEAM BO-BACHTER (Bochum, 91 Arten)
3. Platz: Bonasia Hagen (Hagen, 84 Arten)
4. Platz: RUHRsPOeTTer (Essen, 81 Arten)
5. Platz: Geographen birden anders! (Bochum, 78 Arten)
5. Platz: Lippegeier (Kreis Unna, 78 Arten)
5. Platz: Dortmunder Elstern (Dortmund, 78 Arten)
8. Platz: Biologenbox (Ennepe-Ruhr-Kreis, 59 Arten)
9. Platz: 40885Birds (Mülheim an der Ruhr, 47 Arten)
10. Platz: Die Brandgänse (Bochum, 44 Arten)
Pressestimmen.
„Im Spendenrennen spricht nach dem derzeitigen Stand der Eintragungen viel für die BO-BACHTER, die sicherlich wieder an der 100-Arten-Marke in Bochum rütteln werden und so aller Voraussicht nach auf über 4.000 Euro kommen werden. Damit sieht es danach aus, dass sie auch im 15. Rennen die Nase vorn haben werden. Unglaublich!“ (dda-Meldung, 5.5.2018)
„Mit sagenhaften 5.001 Euro ließen die BO-BACHTER im Spendenrennen überhaupt nichts anbrennen und gewannen zum fünfzehnten Mal ? wieder mit einer neuen Bestmarke.“ (dda-Meldung, 6.5.2018)