Das Bündnis Radwende Bochum hat am letzten Samstag eine gut besuchte Rad-Demonstration organisiert und berichtet: Über den Ring zur Königsallee, dort Aktionen an den Schulen, dann noch einmal über den Ring: Mit rund 500 Teilnehmer*innen war die Radwende-Demo trotz des großen Klimastreiks am Freitag gut besucht. Deutlich wurde, dass nach dem enttäuschenden Klimapaket der Bundesregierung die lokale Verkehrswende umso wichtiger ist. Besonders die Situation an den Schulen an der Königsallee zeigt, dass die Radverkehrsmöglichkeiten viel zu unsicher sind und nicht zum Radeln zur Schule einladen. Parallel zur Raddemo kündigte OB Eiskirch beim adfc eine mögliche Lösung für die Königsallee an. So sollen zwar vier Autofahrspuren erhalten werden, aber durch die Verengung der Breite, auch getrennte Fuss und Radwege von jeweils 2 Metern entstehen.
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Die Aktivitäten der Radwende Bochum und seiner Unterstützer, zu denen u.a. auch der ADFC und der NABU Bochum gehören, scheinen erste Erfolge zu zeigen. So soll die Königsallee nach einem neuen Plan des Tiefbauamtes zwischen der Wasserstraße und Arnikastraße getrennte Fuß- und Radwege erhalten. Auch der Ring in der Innenstadt sowie die großen Einfallsstraßen sollen „fahrradfreundlicher“ gestaltet werden. Die Baumaßnahmen sollen Anfang nächsten Jahres mit der Hattinger Straße beginnen, danach sollen Castroper- und Alleestraße in Angriff genommen werden.
Bisher gibt es kaum Maßnahmen zum Klimaschutz im Bereich Mobilität. „Verkehrsminister Andreas Scheuer hat sich bis zuletzt geweigert, wirksame Klimamaßnahmen vorzuschlagen und bleibt ein klimapolitischer Totalausfall“, konstatiert der NABU in seiner aktuellen Kritik am Klimapaket der Bundesregierung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass lokale Initiativen Klimaschutz und damit auch Lebensqualität vorantreiben. Hoffen wir, dass nun in Bochum endlich eine echte Verkehrs- und Radwende beginnt und nicht wieder nur ein Kommunalwahlkampf ohne Folgen.