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NABU Bochum » Endspurt für eine naturverträgliche Landwirtschaft in Europa
Endspurt für eine naturverträgliche Landwirtschaft in Europa
In der Agrarlandschaft wird es stumm, denn die Vogel- und Insektenvielfalt schwindet. Die intensive Landwirtschaft nimmt Rebhuhn, Kiebitz und Wildbienen Lebensraum und Nahrung. In der Schweiz ist das Rebhuhn seit diesem Jahr ausgestorben, hierzulande droht ihm und vielen weiteren Arten ein ähnliches Schicksal, wenn wir jetzt nicht gegensteuern! In wenigen Tagen liegt es in den Händen unserer Europa-Abgeordneten, das Ruder herumzureißen – mit einer Reform der milliardenschweren EU-Agrarpolitik.
Blühstreifen an einem Maisfeld in Eppendorf.Foto: NABU Bochum
Voraussichtlich in der Woche vom 19. Oktober stimmt das EU-Parlament über die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik ab – diese Chance müssen wir nutzen! Denn diese Abstimmung entscheidet, wie viel Platz die Natur in der Agrarlandschaft in den nächsten Jahren erhält – und wie viel Geld bereitgestellt wird, um viele bedrohte Arten zu retten.
Wir müssen endlich weg vom Gießkannenprinzip, das die Intensivierung befeuert. Stattdessen brauchen wir ein Fördersystem, das Landwirt*innen für Natur- und Klimaschutzleistungen angemessen vergütet.
Die Forderungen des NABU sind sehr fundiert: Zahlreiche Wissenschaftler*innen kommen zu dem Schluss, dass wir mindestens 10 Prozent nicht-bewirtschaftete Flächen in der Agrarlandschaft brauchen, um die Artenvielfalt zu retten. Dazu zählen z.B. Feldraine, Randgehölze, Blühstreifen und Brachen: Space for Nature. 15 Milliarden Euro pro Jahr sind als festes Budget für Naturschutzmaßnahmen in Europas Landwirtschaft notwendig – ein Viertel der aktuellen Agrargelder. Eine Umschichtung ist möglich, denn derzeit fließen um die 70 Prozent der Subventionen in pauschale Flächenzahlungen. Wir fordern vom Parlament eine Abkehr von diesem umweltschädlichen System hin zu Anreizen und Investitionshilfen für eine naturverträgliche, klimafreundliche Landwirtschaft.
Die Abstimmung im EU-Parlament ist ein entscheidender Meilenstein nach dreijährigen Verhandlungen, die der NABU seit dem ersten Tag begleitet hat. Mit Studien, Positionspapieren, Abgeordnetentreffen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit haben der NABU, seine Mitglieder und unsere europäischen Partnerorganisationen immer wieder den Handlungsbedarf in der Agrarpolitik deutlich gemacht. Bei vielen EU-Abgeordneten haben wir eine Bewegung in unsere Richtung sehen können. Nun gilt es, die Früchte unserer harten Arbeit zu sichern – mit einem positiven Votum des EU-Parlaments.
Machen Sie mit und laden Sie nach Ihrer Teilnahme auch Freund*innen und Verwandte dazu ein, sich an dieser wichtigen Aktion zu beteiligen. Wir danken Ihnen für Ihren Einsatz für die Artenvielfalt.
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