Die ehemalige Tongruben „An der Holtbrügge“ in Bochum-Weitmar wurden zwischen 1966 und 1975 von der Stadt Bochum mit Hausmüll sowie Boden und Bauschutt verfüllt. Die Ablagerung umfasst eine Fläche von ca. 17,3 Hektar. Nach Abschluss der Verfüllung wurde die Oberfläche provisorisch mit bindenden Material abgedeckt.
Eine 1991 durchgeführte Gefährdungsabschätzung ergab Schadstoffgehalte im Boden, im Wasser und vor allem in der Bodenluft (Methangas). Obwohl davon keine akute Gefahr ausging, hielt die Verantwortlichen mittelfristig einen Sicherungsbedarf in Form einer geeigneten Oberflächenabdeckung für sinnvoll.
Mit den Jahren entwickelte sich die Fläche zu einer artenreichen Brach- und Grünfläche, die eine „ökologische Insel „ inmitten des Bochumer Stadtgebietes darstellte. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten fanden hier einen Lebensraum, nicht zuletzt auch, weil die Fläche seit Jahren von Schafen beweidet wurde und so größere Störungen abgehalten wurden.
Im Mai 2001 war es dann so weit, im Landschaftsbeirat stellte man uns Naturschützern den Sanierungsplan für die ehemalige Deponie vor. Der Baubeginn wurde auf Anfang 2002 festgelegt.
Auf Anregung des NABU Bochum wurde die Auflage erteilt, zumindest die für Bochum großen Amphibien, – und Reptilienvorkommen möglichst umfassend umzusiedeln – allen voran die großen Kreuzkröten- und Blindschleichen-Populationen. Auf Empfehlung des Umweltamtes wurde der NABU Bochum von der USB mit der Umsiedlungsaktion beauftragt. Zusammen mit dem Umweltamt, wurden zwei geeignete Lebensräume bestimmt, auf dem die Tiere ihr neues Zuhause finden sollten. In Zusammenarbeit mit dem Baustellenleiter der USB begannen wir im Mai die einzelnen Teilstücke der Fläche vor den Abdeckungsarbeiten nach Amphibien und Reptilien abzusuchen.
Obwohl es nicht einfach war, die Tiere, besonders auf den Teilstücken mit großen Steinhaufen und vielen Steinplatten, ausfindig zu machen, ist es uns gelungen bei neun Terminen eine große Anzahl von Tieren zu finden und abzusammeln. Neben 313 Amphibien und 32 Blindschleichen (siehe Tabelle), wurden am 23. Mai 2002 auch mehr als 2000 Kaulquappen der Kreuzkröte umgesiedelt.
Bei allen Helfern, die uns damals bei dieser Aktion tatkräftig unterstützt haben, möchten wir uns auch an dieser Stelle noch mal herzlich bedanken.