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Neues vom Buchsbaumzünsler

Es geht auch ohne Gift – Frau Kunze aus Bergkamen berichtete uns von Ihren Erfahrungen in diesem Jahr:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihren tollen Artikel über den Buchsbaumzünsler. Wir wohnen in Bergkamen / Kreis Unna in NRW. Und unsere Siedlung war dieses Jahr zum ersten Mal komplett vom Buchsbaumzünsler befallen. Wir hatten unzählige Raupen an unseren Buchsbäumen, alle Nachbarn auch. Fast alle Nachbarn haben sofort Gift gespritzt, um die Buchsbäume dann letztendlich doch wegzuwerfen. Die Buchsbäume sahen alle ganz schlimm aus, egal ob Gift gespritzt wurde oder nicht.

Ich verwende grundsätzlich kein Gift in meinem Garten, liebe Vögel, Bienen und Insekten und habe daher auch bei den Buchsbäumen einfach gar nichts gemacht. Ich habe nicht einmal die Raupen abgesammelt. Ich habe die Buchsbäume einfach so gelassen und ihnen nur Dünger in Form von Komposterde untergeschoben. Denn ich bin der Meinung, dass man der Natur einfach nur ihre Zeit lassen muss. Und die Vögel müssen die neuen Insekten ja auch erst einmal entdecken. Jahrelang haben sie in Buchsbäumen vermutlich höchstens mal eine Spinne gefunden. Und so war es dann auch. Nach 1 1/2 Wochen (die Bäume waren schon wirklich nahezu kahl gefressen) konnte ich dann die Meisen beobachten, wie sie die Raupen bzw. Puppen aus den Buchsbäumen holten, immer und immer wieder. Die mit Gift behandelten Buchsbäume der Nachbarn sahen nicht besser aus als unsere, fast schon schlimmer. Gestern, wieder knapp 2 bis 3 Wochen später, habe ich bemerkt, dass sich die Buchsbäume extremst erholt haben und wieder richtig grün ausschlagen. Man sieht ihnen den Fraß zwar noch an, aber sie wachsen wieder grün zu. Ich habe dies auch mit Fotos dokumentiert und bin selbst erstaunt, wenn ich die Fotos miteinander vergleiche.

Warum gibt man der Natur nicht einfach Zeit?

Genauso ist es jedes Jahr bei uns im Garten mit den Blattläusen. Ich warte ein paar Tage, und schon sind Marienkäfer- und Schwebfliegenlarven an den Rosen und im Kirsch- und Birnbaum und an der Clematis, und es regelt sich alles wunderbar von selbst. Schade, dass niemand mehr heutzutage solche Dinge zu beobachten scheint, vor allem nicht in den Stein(vor)gärten in NRW.

Herzlichen Dank für Ihre Mühe.

Liebe Grüße
Kirsten Kunze“