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Mehr als ein Hingucker im Garten

Frühblüher sind nach dem Winter nicht nur für uns Menschen etwas ganz Besonderes. Die bunten Blüten sorgen nicht nur für die ersten Farbtupfer im Garten, sie dienen vor allem den ersten fliegenden Insekten als lebenswichtige Nahrungsquellen. Doch der Winter endet immer früher. Wer ersten Wildbienen und Schmetterlingen zum Saisonstart helfen wolle, sollte daher unbedingt Schneeglöckchen, Krokusse und Traubenhyazinthen pflanzen. Im weiteren Frühlingsverlauf würden sich Insekten auf Nektar- und Pollensuche über Primeln, Duftveilchen, Lungenkraut oder Buschwindröschen im Garten freuen.

Krokusblüte im Februar (Foto: NABU Bochum)

Frühblühenden Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen, Krokusse und Traubenhyazinthen sind dabei hervorragend an die noch kalte Jahreszeit angepasst. „Die Vorbereitung auf diesen frühen Austrieb startet jeweils schon im Vorjahr“, erklärt Dr. Thomas Hövelmann aus Münster, Sprecher des Bundesfachausschuss Botanik im NABU. Dann nämlich sammeln Schneeglöckchen und Krokusse Kohlehydrate in Form von Stärke an und lagern sie in ihren Speicherorganen, den Zwiebeln, ein. „Mit diesen Reserven aus dem Vorjahr treibt aus der Zwiebel im nächsten Frühjahr eine neue Pflanze aus und kann um diese Jahreszeit fast konkurrenzlos die überlebenswichtigen Sonnenstrahlen aufnehmen“, so Hövelmann weiter. Um bei Kälteeinbrüchen und Frost gut geschützt zu sein, besitzen viele Frühblüher zudem „Frostschutzmittel“. Schneeglöckchen lagern beispielsweise Salze ein. Diese verhindern, dass Wasser in Knollen, Trieben und Blättern gefriert.

Die einheitlich weiße, herabhängende Blüte des Schneeglöckchens schmückt ein grüner Fleck, das sogenannte Saftmal. Hövelmann: „Es dient als Orientierungsmerkmal für Insekten. Damit zeigt die Pflanze: Hier gibt es Nektar und Pollen.“ Wer mehr Platz im Garten habe dem empfiehlt der NABU-Experte die „großen Nektar- und Pollenlieferanten“. An Kornelkirsche, Schlehen oder gar Salweiden im Garten finden sich im Laufe des Frühjahrs noch weit mehr Insekten ein, die dann wiederum die Basis bilden für die Ernährung des Vogelnachwuchses.

Frühblüher sind also als Nahrungsquelle besonders wichtig, denn in den ersten Frühlingstagen gibt es für Insekten und Vögel nicht sonderlich viel Auswahl. Sie gehören damit in jeden naturnahen Garten, so der NABU NRW.