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Besuch am Krötenzaun

31. Umweltspürnasenpass für Kinder: Am 18.03. startet der NABU Bochum mit einer Abendveranstaltung am Zillertaler Amphibienschutzzaun.

Endlich ist es soweit. Nach drei Wochen Trockenheit und kühlen Nachttemperaturen  hatte es in dieser Woche geregnet und Kröten und Molche begaben sich auf die Wanderung von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Um dabei nicht Opfer des Straßenverkehrs zu werden, baut das Umwelt-und Grünflächenamt der Stadt  in stark frequentierten Bereichen beidseitig  Amphibienschutzzäune auf, die die Tiere am Überqueren der Straße hindern.  Auf der Suche nach Durchlässen laufen die Tiere am Zaun entlang und landen in einem der in regelmäßigen Abständen eingegrabenen Eimer. So auch im Zillertal.

Mit Einbruch der Dunkelheit tauchen vier mit Stirnlampen, Sicherheitswesten und Eimern ausgerüstete Studierende der RUB auf, die den Zaun betreuen. Sie sammeln zunächst die Erdkröten auf, die sich außerhalb des Zaunes auf den Weg begeben haben, bevor sie die „Eimergefangenen“ befreien. Art, Geschlecht und Anzahl werden bestimmt. So kann die Populationentwicklung über mehrere Jahre verfolgt werden. „Morgen früh um 06:00 Uhr sind wir wieder hier und das über 6-8 Wochen, um auch die Rückwanderer zu erfassen“ erläutert Elisabeth T. (B.Sc. Biologie).

Das finden auch die 10 Spürnasen und Ihre begleitenden Elternteile spannend und wollen sofort auf die Pirsch. Doch zuvor müssen sie noch Einweghandschuhe überziehen, um eine Verbreitung von Sporen des für Amphibien gefährlichen Pilzes  Bsal zu verhindern. Aber dann gibt es kein Halten mehr. Erdkröte oder Frosch? Männchen oder Weibchen? Woran erkennt man das? Hier ein Huckepackpärchen! Darf ich die aus dem Eimer holen? Die meisten Lacher jedoch erzeugen zwei Männchen, die sich auf der Hand so fest an die Finger klammerten, dass es schwierig wurde sie wieder abzusetzen.

Jetzt geht es ans Aussetzen. An diesem Abend werden nur Erdkröten eingesammelt, um sie dann auf der anderen Straßenseite hinter dem zweiten Zaun am Ufer des unteren Dorneburger Teichs gleichmäßig verteilt frei zu lassen. Im Licht der Taschenlampen kann man die schwimmenden Kröten gut beobachten.

Bevor wir uns auf den Heimweg begeben, werden unsere Schuhsohlen gegen Bsal desinfiziert, um den Pilz nicht in den nächsten Tagen in andere Gebiete zu tragen. Auch die benutzten Einweghandschuhe müssen im Haushaltsmüll entsorgt werden. Nun wissen alle, was Krötenwanderung und Amphibienschutz bedeutet und eine Familie verspricht, in den kommenden Tagen wieder zukommen, um zu helfen.