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Frühlingsbote Nr. 1, der Bärlauch

Endlich ist er da, der Frühlingsbote Nr. 1, der Bärlauch (Allium ursinum). Spätestens, seit auch die Sterneköche den Bärlauch, oder auch Waldknoblauch, für sich entdeckt haben, ist er jetzt im Frühling in aller Munde. Angeblich kam er zu seinem Namen, weil man in grauer Vorzeit beobachtet haben will, dass sich Bären nach ihrem langen Winterschlaf an diesem Kraut gelabt haben und so zu neuen Kräften kamen. Ob es stimmt, weiß niemand so ganz genau.

Wer Knoblauch mag, liegt mit diesem Wildkraut geschmacklich genau richtig. Seine Blätter, später auch die Blüten und die kleinen unterirdischen Zwiebelchen, haben ein intensives Knoblauch-Aroma. Das liegt an einem seiner Inhaltsstoffe, dem Alliin. Das ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehört.

Erst beim Kleinschneiden der Blätter wird das Alliin in Allicin umgewandelt und ist dadurch für den menschlichen Stoffwechsel verwertbar. Es wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und stärkt das Immunsystem. Aber auch, was Vitamine und Mineralstoffe angeht, kann sich der Bärlauch sehen lassen. Er enthält mehr Vitamin C als Apfelsinen, Vitamin A und B-Vitamine. Fast unübertroffen ist aber sein Gehalt an Chlorophyll. Davon hat er sogar mehr als Brennnessel und Petersilie. Chlorophyll ist nahe verwandt mit dem menschlichen Hämoglobin und hat ähnliche Eigenschaften. Es unterstützt die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung wird verbessert. Außerdem wirkt es gegen unangenehmen Körpergeruch.

Der Bärlauch wächst gerne ist großen Gruppen in noch lichten Buchenwäldern und an Waldrändern. Wo er sich einmal niedergelassen hat, ist er kaum mehr zu bremsen.

Man erkennt ihn nicht nur an seinem intensiven Geruch nach Knoblauch, der durch Reiben oder Zerkleinern der Blätter entsteht. Damit man ihn nicht mit Maiglöckchen, Aronstab oder anderen Pflanzen verwechselt, die giftig sind, sollte man sich das Blatt genau ansehen. Die Blattoberseite ist saftig grün und glänzend, die Blattunterseite ist matt. Zu einer Pflanze gehören immer zwei Blätter, die einzeln aus dem Boden wachsen. Beim Maiglöckchen sind es immer mind. zwei Blätter pro Stiel. Außerdem sind seine Blätter sehr weich.

Rezept für einen Frühlings-Salat:

  • 1 rote Zwiebel kleinschneiden und mit 2 EL Apfelessig, Salz, Pfeffer und etwas Zucker ansetzen und etwas ziehen lassen.
  • In der Zwischenzeit einen Chinakohl in feine Streifen schneiden und zwei rote Paprikaschoten in kleine Würfel schneiden.
  • Zu den durchgezogenen Zwiebel geben und gut vermischen. Jetzt erst 2 – 3 EL Rapsöl dazugeben und untermengen.
  • 3 – 4 Bärlauchblätter in Streifen schneiden und über den Salat streuen, mit Blüten von März-Veilchen garnieren.

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