Unser erster Online-Vortrag am 04.03.2021 fand erfreulicherweise regen Zuspruch und klappte perfekt. 36 Interessierte waren zugeschaltet und folgten dem hochinteressanten Bildervortrag von Jonas Virgo am heimischen Bildschirm.
Der Referent, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Evolutionsbiologie und Biodiversität der Tiere an der RUB, stellte zunächst den Feuersalamander vor: Systematische Einordnung, charakteristische Zeichnungen, Giftigkeit, Verbreitung, Lebensräume und Lebenszyklus.
Der nächste Aspekt der Gefährdungsfaktoren betrifft Amphibien weltweit stark und den Feuersalamander insbesondere. Ein als Salamanderfresser bezeichneter vermutlich aus Asien eingeschleppter Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal genannt) befällt Schwanzlurche, vor allem Feuersalamander sind stark bedroht. Seit 2010 von den Niederlanden ausgehend, verbreitet sich die Krankheit über Belgien, die Eifel auch nach NRW und dezimiert die Populationen erheblich. Anhand zahlreicher Abbildungen erläutert Jonas Virgo die Symptomatik und die Ursachen für den tödlichen Krankheitsverlauf , ebenso Art und Ursachen der Verbreitung.
Die Ausbreitung und die langfristigen Folgen von Bsal werden seit 2017 in einem FuE-Projekt des Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten unter Einbeziehung des örtlichen ehrenamtlichen Naturschutzes untersucht. Das war auch der Start des Salamander-Monitorings im Auftrag der Stadt Bochum und der Kooperation zwischen NABU Bochum und der RUB. Jonas Virgo zeichnet diesen Weg von den Anfängen in 2017 bis heute nach. So konnten z.B. bis Ende letzten Jahres 37 Monitoring-Gebiete in über 150 Begehungen erfasst und in 7 Gebieten Infektionen mit Bsal nachgewiesen werden. Dramatisch stellt sich die Situation zu Beginn dieses Jahres im NSG Langeloh mit einer sehr großen Salamanderpopulation dar: 150 Todfunde bei 6 Begehungen.
Hieraus ergab sich eine Erweiterung der Kooperationspartnerschaft durch Beteiligung der Biologische Station Östliches Ruhrgebiet, der Stadt Herne und der Stadt Recklinghausen mit den Zielen Langzeit-Monitoring der Gebiete, Installation eines Fundmeldesystems und Aufstellen von Informationstafeln mit Angaben zu Meldestellen und Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung. Diesem letzte Aspekt gilt besondere Beachtung, da während der Corona-Pandemie die Besucherzahlen in Waldgebieten erheblich zugenommen haben.
Die abschließende Diskussionsrunde nützen einige Teilnehmer bereitwillig für Nachfragen an den Referenten.
Wir danken Jonas Virgo für den interessanten, lebendigen Vortrag und Steffen Schüttler für die An- und Abmoderation.
Weitere Infos: Feuersalamander brauchen Hilfe