Samstag, 29.10. 2022, ein warmer, sonniger Herbstvormittag, an dem sich 16 Naturinteressierte an der Ruhr-Universität zum NABU-Pilzspaziergang einfanden.
„Eine kurze Einführung muss sein!“, so Referent Thomas Kalveram, pilzbegeisterter Biologe, zu Beginn der Veranstaltung und stellte zunächst geeignete Bestimmungsliteratur für Pilze vor.
Zu seinen Füßen lag bereit eine kleine Ansammlung verschiedener Fruchtkörper, die er vorab im näheren Umfeld gesammelt hatte, um daran morphologische Merkmale verschiedener Pilzgruppen zu verdeutlichen (Röhren-, Lamellen- Schlauchpilze, Boviste, Hell- und Dunkelsporer, Milchlinge etc.). Dabei ging er auch auf deren unterschiedliche ökologische Bedeutung ein und verdeutlichte an Beispielen ihre Rolle im Naturhaushalt als Parasiten, Symbiosepartner oder Recyclingspezialisten.
Schon in der Einführung wies Herr Kalveram darauf hin, dass das derzeitige trockene Wetter die Ausbildung von Fruchtkörpern vieler Pilzarten verhindere. Und das bestätigte sich auch im anschließenden Rundgang durch das Mischwaldgebiet am Kalwes. Die meisten Fruchtkörper u.a. von Stockschwämmchen, Hallimasch, Perlpilz, Rotfußröhrling waren alt, wiesen massive Fraßspuren auf, hatten bereits ausgesport oder waren in Verwesung begriffen. Zudem machte die dicke Laubschicht das Auffinden ohnehin schwierig. Aber gerade das löste ein „Jagdfieber“ bei den Teilnehmer aus und führte zu vielfältigen Funden mit z.T. amüsanten Namen, wie Lila Lacktrichterling, Rosa Helmling, Geweihförmige Holzkeule, Mönchskopf, Süßlicher Buchenmilchling, Steife Koralle u.v.m.. Als Seltenheit wurde ein gut erhaltenes Exemplar eines parasitischen Scheidlings gefunden, der sich auf Kosten eines Graukappenpilzes entwickelt hat.
Interessant und für die meisten Teilnehmer neu war die Tatsache, dass zur Bestimmung einiger Pilzarten sowohl Geruchs- als auch Tastsinn gefragt waren. Das gilt auch für unterschiedliche Verfärbungen, die durch Schnitte oder Kratzen am Fruchtkörper auftreten.
Am Ende der über zweistündigen Exkursion äußerten sich die Teilnehmer äußerst zufrieden und angenehm überrascht über die Vielfalt der Erscheinungsformen sowie Vielzahl der unterschiedlichen Pilzarten, die letztendlich doch noch auf dem Spaziergang gefunden wurden.
Wir danken Thomas Kalveram für diese interessante und unterhaltsame Führung.
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