17.03.2023, 19:00 Uhr: Noch herrschte abendliche Stille am Amphibienschutzzaun. Das änderte sich schlagartig als nach und nach 14 Kinder mit ihren Eltern am Eingang zum NSG Tippelsberg – Berger Mühle eintrafen, um an der 1. Veranstaltung des NABU Bochum im Rahmen des Bochumer Umweltspürnasem-Passes teilzunehmen.
Bevor sie jedoch Amphibien hautnah – wie der Titel der Veranstaltung versprach – erleben durften, mussten dieTeilnehmer noch einige Verhaltensregeln und Maßnahmen über sich ergehen lassen. So wurden zunächst die Sohlen der Straßenschuhe desinfiziert, um eine mögliche Verbreitung des Pilzes Bsal, der für einige Amphibienarten tödlich endet, vorzubeugen. Einmalhandschuhe und Sammeleimer wurden verteilt und dann ging´s los, immer entlang des Zaunes an der Waldseite.
Einige der eingegrabenen Fangeimer waren schon gut gefüllt. Meist männliche Erdkröten drängten sich dicht beieinander. Auch bereits gebildete Huckepack-Pärchen saßen dazwischen und erregten die Aufmerksamkeit. Zunächst zögerlich, dann immer beherzter packten die Kinder zu und beförderten die Amphibien in die Sammeleimer. Auch Erdkröten auf dem Weg zum Zaun wurden zunehmend im Laub entdeckt und eingesammelt.
Im NSG Tippelsberg – Berger Mühle geht es nicht nur darum, Amphibien auf der Wanderung zu ihren Laichgewässern vor dem Straßentod zu bewahren, sondern auch die Populationsstärke der einzelnen Arten zu bestimmen. Hierzu bauen und betreuen Studierende der RUB / Fakultät für Biologie den Schutzzaun und bestimmen täglich morgens und abends die Amphibienart, das Geschlecht und Individuenzahlen. Unter der Anleitung von Sandra und Diana lernten die Kinder so ganz schnell Männchen von Weibchen der Erdkröte zu unterscheiden, bevor die Betreuer*innen die Tiere vorsichtig am Ufer des Zillertaler Teiches aussetzen. Im Schein der Taschenlampen schwammen die Erdkröten davon.
„Ein tolles Erlebnis auch für uns Eltern“, so eine Reaktion auf dem Rückweg und ein Ergebnis, das sich durchaus sehen lassen kann: 336 Erdkröten und je ein männlicher Grasfrosch und Bergmolch.
Nach erneuter Desinfektion der Schuhsohlen fuhren alle Beteiligten zufrieden nach Hause. Es wurden wieder still im Zillertal.