Am Donnerstag, den 21. November luden der NABU Stadtverband Bochum und der Tierpark + Fossilium Bochum zu einem äußerst informativen Vortrag ein. An diesem Abend referierte der Biologe Dr. Jonas Virgo über die „Salamanderpest“, die durch den Amphibienpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) ausgelöst wird und die eine Bedrohung der Amphibienbestände, insbesondere der Europäischen Feuersalamander in Deutschland darstellt.
Eine leuchtend schwarz-gelbe Färbung und große, dunkle Augen sind charakteristisch für den nachtaktiven Feuersalamander, der feucht-kühle Laubmischwälder als Lebensraum bevorzugt. Ideale Versteckmöglichkeiten findet er hier in Totholzbeständen, unter Steinen, zwischen Felsblöcken und Baumwurzeln. Er ist über weite Teile Europas – auch in Deutschland – verbreitet. So ist er durchaus auch im Ruhrgebiet zu finden. Doch das könnte bald anders sein, denn geschwächt durch die Salamanderpest nimmt die Population der Amphibien vielerorts ab. Dr. Virgo skizzierte Herkunft, Ursachen und Ausmaße dieser bedrohlichen Krankheit.
In Wäldern und Naturschutzgebieten des Ruhrgebiets bedroht der Hautpilz Bsal nicht nur Feuersalamander-Populationen, auch andere Lurcharten wie der Kammmolch können erkranken. In seinem Vortrag erläuterte Dr. Virgo die Grundlagen, den aktuellen Stand der Forschungsergebnisse sowie die Herausforderungen einer Eindämmung dieser Tierseuche.
Seit 2016 forscht der Wissenschaftler mit Kollegen*innen am Lehrstuhl für Evolutionsökologie und Biodiversität der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen angewandter Monitorings über die Auswirkungen der Ausbreitung von Bsal und gibt Handlungsempfehlungen, um die ungewollte Verbreitung dieses Pilzes in andere Gebiete zu minimieren. Um effiziente Eindämmungsmethoden entwickeln zu können, sind weiterführende Forschungen und langfristige Beobachtungen notwendig, deren Ergebnisse in wirksame Artenschutzkonzepte einfließen.
32 Natur- und Amphibienliebhaber folgten an diesem Abend interessiert den Ausführungen von Dr. Virgo, der einen höchst aufschlussreichen Einblick über die Forschungen und Aufklärungsarbeit zu dieser meldepflichtigen Tierseuche vermittelte. Wir danken ihm für diesen Beitrag zu unserer Vortragsreihe im Jahr 2025.